Emergency im Irak

Mehr als 1’064’000 Menschen hat Emergency seit 1995 im Irak kostenlos behandelt.

Die irakische Bevölkerung leidet an den Folgen des Krieges: Armut, Landminen, Gewalt 

Der Irak-Iran-Krieg 1981-1988 hatte zur Folge, dass das irakische Territorium mit einem unsichtbaren Mörder verseucht wurde: Landminen – mehr als zehn Millionen. Obwohl der Krieg beendet ist, führen diese Landminen ihre Mission fort und töten oder verletzen wahllos Kinder und Erwachsene.

Das ununterbrochene Wüten des syrischen Bürgerkrieges und der Aufstieg des selbsternannten Islamischer Staat haben die Lebensbedingungen für Zivilisten im Irak und im benachbarten Syrien zusätzlich verschlechtert. Viele Tausende sind gezwungen, aus ihren Häusern zu fliehen, um der Gewalt zu entgehen.

Zur Sicherung der medizinischen Versorgung ist Emergency im ganzen Land aktiv

Im Jahr 1995 restaurierte und reaktivierte Emergency das Krankenhaus von Choman, ein Dorf im nordöstlichen irakischen Kurdistan in der Nähe der iranischen Grenze. Ausrüstung und medizinisches Personal sind auf Kriegschirurgie spezialisiert. Es folgte die Eröffnung von zwei chirurgischen Zentren in Sulaymaniyah und Erbil in den Jahren 1996 und 1998. Beide Zentren wurden mit spezialisierten Einheiten für die Behandlung von Verbrennungen und Wirbelsäulenverletzungen erweitert.

In Sulaymaniyah eröffnete Emergency zudem ein Rehabilitations- und soziales Wiedereingliederungszentrum.

Um die schnellere Behandlung und Überweisung von Patienten in abgelegenen Gegenden zu gewährleisten, hat Emergency ein Netzwerk von 22 Erste-Hilfe-Stationen aufgebaut.

Im Jahr 2005 übertrug Emergency den örtlichen Behörden die Verwaltung und den Betrieb der beiden chirurgischen Zentren und der Erste-Hilfe-Stationen, die nun in das nationale Gesundheitssystem integriert sind.

Unterstützung der örtlichen Krankenhäuser

In den frühen Monaten der Koalitionsinvasion im Irak 2003 stellte Emergency dem wichtigsten chirurgischen Zentrum in Bagdad, dem Al-Kindi-Krankenhaus,über 30 Tonnen medizinisches Material, Medikamente, Matratzen und Decken zur Verfügung. Ausserdem 45'000 Liter Benzin für die Generatoren, die den Strom für die Operationssäle liefern.

Gleichzeitig spendete Emergency dem Krankenhaus in Karbala, eine schiitische Stadt 90 km südlich von Bagdad, große Mengen medizinisches Material und überstellte die schwerstbetroffenen Patienten in das chirurgische Zentrum in Sulaymaniyah.

Darüber hinaus lieferte Emergency ab Mai 2004 medizinisches Material und andere Güter wie Wasser, Lebensmittel, Decken und Matratzen an das Krankenhaus und die Bevölkerung von Falludscha, einer Stadt westlich von Bagdad, die während des Krieges belagert wurde.

 

Hilfe für Flüchtlinge und intern Vertriebene

Als Reaktion auf die jüngsten Krisen und Instabilitäten bietet Emergency in den Lagern für Flüchtlinge und intern Vertriebene in Arbat kostenlose Gesundheitsversorgung. Zusätzlich wurden zwei Gesundheitszentren weiter südlich in Kalar eingerichtet, um die Vertriebenen in der Region zu unterstützen.

Ausbildung einheimischer Mitarbeitenden und Beschäftigung sozial benachteiligter Menschen

Emergency legt großen Wert auf die Beschäftigung und Schulung einheimischer Mitarbeitenden. Allein im Rehabilitations- und Wiedereingliederungszentrum wurden fast 500 einheimische Mitarbeitende ausgebildet.

Sobald die operative Selbständigkeit erreicht ist, werden die Einrichtungen an die örtlichen Gesundheitsbehörden übergeben. Wie z.B. die Klinik in Aliawa, die im Februar 2015 erfolgreich übergeben werden konnte. Die Grundsätze von Emergency bewirken, dass bei der Beschäftigung von Hilfspersonal Menschen mit Behinderungen und Mitglieder benachteiligter sozialer Gruppen bevorzugt werden.