Emergency im Sudan

Mehr als 776’705 Menschen hat Emergency seit 2004 im Sudan kostenlos behandelt.

Der Sudan war der größte Staat Afrikas mit einer gemischten Bevölkerung von arabischen Muslimen, Christen und Animisten. Nach dem Referendum im Jahr 2011 stimmten die Menschen im Südsudan der Unabhängigkeit zu und der Sudan wurde in zwei Länder gespalten. Während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wütete im Sudan ein Bürgerkrieg, der zu Millionen von Todesfällen, zivilen Opfern und Flüchtlingen führte. Die Vereinten Nationen stellten fest, dass es in Darfur, dem westlichen Sudan, Hinweise auf ethnische Säuberungen gab.

Heute befindet sich der Sudan in einer schweren Wirtschaftskrise. Starke Inflation und der Abbau staatlicher Subventionen führten zu einer Verdoppelung der Preise für Brot, Benzin und Produkte der Grundversorgung. Dieser Umstand in Kombination mit dem erschwerten Zugang zu Medikamenten, dem Mangel an medizinischem Personal und kostenlosen Gesundheitsdiensten, macht die medizinische Versorgung für einen großen Teil der Bevölkerung unerreichbar. Nach den Unruhen Ende Februar 2019 wurde in weiten Teilen des Landes der Ausnahmezustand ausgerufen.

Im Juni 2019 führten Proteste und gewaltsame Zusammenstöße im ganzen Land zu Todesfällen und Verletzungen. Unsere Krankenhäuser bleiben jedoch geöffnet und wir tun alles, um den gewohnten Standard unserer medizinischen Versorgung zu gewährleisten.

Im Sudan bieten wir Kindern bis 14 Jahren in den pädiatrischen Zentren von Mayo und Port Sudan kostenlose Behandlungen an. Dort führen wir auch zahlreiche Präventions- und Hygienemaßnahmen durch. 

In Khartum haben wir 2007 das Salam Center eröffnet. Ein Zentrum für Herzchirurgie, in dem wir Menschen aus bisher mehr als 28 Ländern operiert haben. Wie immer kostenlos.

Seit August 2018 arbeiten wir an der Wiedereröffnung unseres Kinderzentrums in Nyala, der Hauptstadt der Provinz Süd-Darfur.