Verschärfte Kämpfe in Khartoum

In den letzten Wochen sind die Kämpfe in Khartum stark eskaliert. Wir haben die Geräusche einiger dieser bewaffneten Auseinandersetzungen in der Stadt von unserem Salam-Zentrum aus deutlich gehört.

«Vor allem zwischen Dienstag, dem 4. und Mittwoch, dem 5. Februar erreichte die Frontlinie eine Entfernung von 10 Kilometern von unserer Einrichtung, die sich im Stadtteil Soba Hilla befindet», berichten unsere Mitarbeitenden. «Als Vorsichtsmassnahme haben wir das Sicherheitsprotokoll für Patienten und Personal aktiviert, das die vorübergehende Aussetzung der medizinischen Aktivitäten beinhaltet, die aber inzwischen wieder aufgenommen werden konnten.»

Da sich die Sicherheitsbedingungen weiter verschlechtert haben, haben wir das Platzangebot im Salam Centre erweitert, damit sudanesische Kollegen aus weiter entfernten oder gefährdeten Gebieten hier wohnen können. Der Salam-Komplex beherbergt derzeit rund 130 sudanesische Mitarbeitende, die geblieben sind, um der Bevölkerung weiterhin Hilfe zu leisten.

«Obwohl es sich um einen der schwierigsten Tage für Khartum handelt, reisst der Strom der Patientinnen und Patienten nicht ab. Die Menschen kommen weiterhin, auch auf Fahrrädern, um sich behandeln zu lassen oder Medikamente zu holen. Viele kommen für sich selbst, andere für ihre Kinder und wenden sich an unsere Kinderambulanz, die nach wie vor eine wichtige Anlaufstelle ist für hilfesuchende Familien.»

Bis heute sind wir die einzige internationale NRO in Khartum, die über ein voll funktionsfähiges Krankenhaus verfügt.

Die Sicherstellung der Kontinuität der Versorgung in diesem schwierigen Umfeld bedeutet auch, dass wir  uns den täglichen logistischen und wirtschaftlichen Herausforderungen stellen müssen:

  • Den steigenden Preisen für Rohstoffe wie Treibstoff, der als Ersatz für Elektrizität benötigt wird, wenn das Stromnetz der Stadt gestört ist und es zu Stromausfällen kommt
     
  • Den  Schwierigkeiten bei der Besorgung und dem Transport der Medikamente, der Ausrüstung und der Menschen innerhalb des Landes

Trotz der durch den Krieg bedingten operativen Einschränkungen leisten wir weiterhin unseren Beitrag für die Bedürftigen.

Weitere Artikel