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Pädiatrische Ambulanz in Khartum

In Khartum: eine Kinderambulanz im Salam Centre Komplex

Der am 15. April 2023 im Sudan ausgebrochene Konflikt hat eine der grössten humanitären Krisen unserer Zeit ausgelöst. In der umkämpften Hauptstadt Khartum ist der Zugang zu medizinischer Versorgung – einschliesslich der pädiatrischen Grundversorgung – sehr schwierig. Grund sind die zahlreichen geschlossenen Einrichtungen und die Flucht von Fachpersonal aus dem Land.

Vor diesem Hintergrund haben wir im März 2024 im Salam-Zentrumskomplex eine pädiatrische Ambulanz eröffnet, um Kindern bis zu 14 Jahren eine medizinische Versorgung zu bieten.

Die Ambulanz verfügt über einen Empfangsbereich, zwei Behandlungsräume, einen Beobachtungs- und Stabilisierungsraum mit vier Betten, eine Apotheke und ein Testlabor.

Das vorwiegend sudanesische Team besteht aus einem leitenden Arzt, einem Facharzt für Notfallmedizin, einem Kinderarzt und sechs Krankenschwestern. Ihnen zur Seite stehen drei Gesundheitspromotor*innen, die Eltern und Betreuende in der Zubereitung von nahrhaften Mahlzeiten aus den verfügbaren Lebensmitteln unterweisen und ihnen beibringen, wie man die einfachsten Krankheiten erkennt und behandelt. Sie führen ausserdem Vorträge zur Gesundheitserziehung in den verschiedenen Wachstumsphasen von Kindern durch.

Diese neue pädiatrische Ambulanz wird versuchen, den enormen Bedarf der Kinder im seit Beginn des Konflikts am stärksten betroffenen Gebiet der Hauptstadt zu decken, wenigstens teilweise.

Manuela Valenti, Leiterin der pädiatrischen Abteilung

Einige Teammitglieder arbeiteten bereits im pädiatrischen Zentrum im Flüchtlingslager Mayo, das wir wegen der schwierigen Sicherheitsbedingungen vorübergehend schliessen mussten.

Wenn Sie möchten, können Sie uns mit Ihrer Online-Spende helfen: Wir werden sie verwenden, um das Recht auf Behandlung für unsere Patienten im Sudan zu gewährleisten.

Kinder und Krieg: eine Gesundheitskatastrophe im Sudan

Landesweit sind vierzehn Millionen sudanesische Kinder auf medizinische Versorgung angewiesen. Von ihnen sind vier Millionen Flüchtlinge oder Binnenvertriebene.

Die Situation im Sudan ist besorgniserregend:

Über 700’000 Kinder leiden an schwerer Mangelernährung und haben ein hohes Sterberisiko, wenn sie nicht behandelt werden. Über drei Millionen Kinder unter fünf Jahren leiden an akuter Unterernährung. 1,7 Millionen Kinder unter einem Jahr sind gefährdet, weil sie nicht die notwendigen Impfungen erhalten.

Datenquellen: OCHA Amt der Vereinten Nationen für die Koordination humanitärer Angelegenheiten, Unicef