Emergency im Sudan

Mehr als 776’705 Menschen hat Emergency seit 2004 im Sudan kostenlos behandelt.

Das Kriegsgeschehen in Khartum und auf dem Land

Der Krieg begann im April 2023 in Khartum, der Hauptstadt des Sudans.

Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen der sudanesischen Regierungsarmee und der paramilitärischen Miliz Rapid Support Forces (RSF) eskalierten und führten zu Nahkämpfen in der Stadt, aber auch zu Luftangriffen in den Provinzen Darfur und Kordofan.

Wir entschieden sofort, im Land zu bleiben und unsere Aktivitäten neu zu organisieren, um weiterhin eine angemessene pädiatrische und kardiologische Versorgung zu gewährleisten. Dieser Entscheid hatte zur Folge, dass wir neue Einrichtungen aufbauen und unsere Aktivitäten steigern mussten, um die kontinuierliche Gesundheitsversorgung unserer Patient*innen zu gewährleisten. Die meisten von ihnen sind jetzt innerhalb ihres Landes vertrieben.

Dabei sind wir mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert, die direkte und indirekte Folgen des Krieges sind: zu nennen sind der Mangel an Blut und Blutderivaten, der Mangel an Medikamenten und Treibstoff, die Unmöglichkeit, die notwendige Personalfluktuation wegen Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Visa zu gewährleisten, die Flucht mehrerer Mitarbeitenden aus dem Land auf der Suche nach einem sicheren Ort, die Plünderung unseres pädiatrischen Zentrums in Nyala...

Wenn Sie möchten, können Sie uns mit einer Online-Spende unterstützen. Wir werden sie verwenden, um das Recht auf Versorgung unserer Patienten auch im Sudan zu gewährleisten.

Aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen sind wir ausserdem gezwungen, das Kinderzentrum in Mayo am Stadtrand von Khartum auf unbestimmte Zeit zu schliessen. Seit März 2024, mit der Eröffnung der neuen Kinderambulanz im Salam-Komplex, können wir aber die pädiatrischen Aktivitäten in der Hauptstadt wieder aufnehmen.

Zwischen August und November 2023 befand sich im Salam-Komplex ein Zentrum für Notfallchirurgie und Trauma, in dem wir rund 580 Menschen behandelten. Dabei wurden die durch den Konflikt am meisten gefährdeten Frauen und Kinder bevorzugt behandelt.

Unsere zahlreichen herzchirurgischen Patient*innen erhalten regelmässige Kontrolluntersuchungen und die notwendigen Therapien für das Leben nach der Operation, meist im Salam Centre. Neu haben wir ein Netz von Ambulanzen ausserhalb eingerichtet, «Satellitenkliniken» des Salam Centres, die auch für diejenigen zugänglich sind, die wegen des Krieges die Hauptstadt nicht mehr erreichen können.